Katholische Kirche St. Martin

Die erste bekannte urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1178, als Papst Alexander IV. die Einselthumer Kirche als Pfarrsitz der Benediktinerabtei Neuweiler im Unterelsass bestätigte. Nach der Glaubensspaltung wurde die Dorfkirche 1705 der katholischen Kirche zugesprochen.

Die im Jahr 1762 neu erbaute Kirche ist ein schlicht gehaltener Bau des späten Barock. Der Grundriss weist auf die Beibehaltung zumindest der Fundamente eines mittelalterlichen Vorgängerbaus hin. An der Westseite findet man apotropäische (Dämonenabwehrende) Kopfplastiken in Gestalt eines Eberkopfes mit Widderhörnern sowie eines menschlichen Gesichts in Form einer runden Maske aus der Zeit um 1200.

 

Der Innenraum mit einer Westempore besticht durch seine einheitlich in Weiß und Gold gehaltene Innenausstattung aus der Zeit um 1765-70.

Der frühklassizistische Hochaltar mit Rokokoeinflüssen gilt als einer der qualitativ hochwertigsten Altäre der Region. Freistehend, in Verbindung mit den seitlichen Durchgängen, trennt er die Sakristei vom Chor. In der Mitte des Altars ist ein hohes, fast bis zur Decke reichendes Holzkreuz mit einem sehr ausdrucksvollen Korpus angebracht. Zu beiden Seiten des Chorbogens sind farbig gefasste, ansprechende Statuen der beiden ehemaligen Seitenaltäre aus der Zeit um 1765 angebracht. Zur figürlichen Ausstattung der Kirche gehört darüber hinaus eine in einer Nische der Südwand aufgestellte Kreuzigungsgruppe. Diese handwerkliche Schöpfung des frühen 18. Jahrhunderts rundet das Erscheinungsbild der Kirche ab, die als eines der gelungensten Beispiele des „ländlichen Barocks“ im nordpfälzischen Raum gilt.

 

Nicht mehr sichtbar sind die beiden Grabsteine der Pfarrer Johannes Haußmann († 1474) und Johannes Lurr († 1504) die im Zuge der Kirchenrenovierung 1968-70 mit Bodenbelag abgedeckt wurden.

1994 erfolgte der Austausch des Pedalharmoniums gegen eine nach barockem Vorbild gebaute Wilbrand-Orgel. Sie in ihrer Ausgestaltung ein Unikat und fügt sich harmonisch in den schlichten Raum ein.

Erwähnenswert ist zudem die wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert stammende Glocke, die mit einer Inschrift aus Antiqua- und Unzialbuchstaben versehen ist:

      +CHRISTVS REGNAT + CHRISTVS INPERAT + CHRISTVS VINCIT *

 

 * (Christus ist König, Christus ist Herr, Christus ist Sieger)