Einselthum liegt auf 210 m Meereshöhe am südlichen Hang des Zellertales.
Der etwa einen Kilometer nordöstlich des Ortes befindliche „Lange Stein“, ein der Rössener Kultur (ca. 4500 v. Chr.) zugeordneter Menhir, ist der sichtbare Beweis für eine frühgeschichtliche Besiedlung des Gebiets um Einselthum. Weitere Grabungsfunde belegen Siedlungen aus der frühgeschichtlichen Periode bis hin zur Römerzeit.
Erstmals urkundlich fassbar wird der Ort im Jahr 791: Mit einer auf den 12. April datierten Urkunde übergaben die edelfreie Ansilt und ihr Mann Artolf das Dorf Ensiltheim mit seiner Gemarkung und Leibeignen dem Kloster Lorsch. Da es sich bei dieser Urkunde um eine Fälschung aus dem Ende des 11. Jahrhunderts handelt, ist die älteste echte urkundliche Erwähnung des „Hofguts der Ansilint“ eine Urkunde im Lorscher Codex aus dem Jahr 804. Danach verlieren sich die Nachrichten über Einselthum.
Zur Zeit der französischen Herrschaft über die Pfalz wurde Einselthum der „Mairie“ (Bürgermeisterei) von Albisheim eingegliedert, dies änderte sich auch während der bayrischen Herrschaft über die Pfalz nicht. Mit der Einrichtung einer eigenen Bürgermeisterei wurde Einselthum am 1. Oktober 1905 selbstständig.
Wenig bekannt ist, dass Adolf Ernst Theodor Berckmann einer der führenden Köpfe der demokratischen Bewegung des „Vormärz“ von 1831-1849, als Pfarrer in Einselthum tätig war.
Von 1893 bis 1929 lebte und wirkte der Lehrer Jacob Scheller, der als Komponist des „Pfälzer Lieds“ bekannt wurde, in Einselthum.
Seit alters her war Einselthums Baustruktur von der bäuerlichen Wirtschaftweise bestimmt, geprägt von einer Mischung aus Ackerbau, Viehhaltung und Weinbau. Der in der Vergangenheit enge Zusammenhang der Lebensbereiche Wohnen und Arbeiten kommt in der heute noch erkennbaren funktionalen Zuordnung von Wohnhaus und landwirtschaftlichen Nebengebäuden zum Ausdruck. Einselthum zeichnet eine Vielfalt von Hofformen aus, wie sie in der Region zumindest seit dem 16. Jahrhundert existieren. Ebenfalls auch durch zweigeschossige massive Putzbauten, wie sie ab 1830 errichtet wurden, sowie repräsentativ gestaltete Wohnhäuser städtischer Prägung. Erwähnenswert ist der größte Bestand an Gewölbeställen im Kreisgebiet, d.h. Vertreter einer Bauform, die ab 1830 Eingang in die ländliche Bauweise fand und die auch als „Prachthalle“ oder despektierlich „Kuhkapelle“ bezeichnet wurde. Eine spezielle Technik des Maurermeisters Franz Ostermeyer aus Eisenberg hatte ein kostengünstiges Erbauen solcher Ställe ermöglicht. Auch am Außenbau wurde die repräsentative Gestaltung der Ställe durch klassizistische Lünettenfenster unterstrichen.