Bei der Glaubensspaltung 1705 wurde die Martinskirche der katholischen Kirche zugesprochen. Somit besaß die reformierte Gemeinde kein eigenes Gotteshaus mehr. 1745 genehmigte Kurfürst Carl Theodor den notwendigen Kirchenneubau, der aus Geldmangel allerdings erst 1760 erfolgte. Es ist anzunehmen, dass die angespannte Finanzlage der reformierten Gemeinde nur den Umbau eines Wohnhauses zur Kirche zuließ. Für diese Annahme sprechen die noch heute sichtbare Vermauerung von Türen und Fenstern sowie die halbe Unterkellerung des Kirchengebäudes.
Die Kirche ist als schlichter Saalbau mit zwei Fensterachsen gehalten. Es finden sich Rundbogenfenster und zwei auf geschwellten Holzpfeilern ruhende Emporen im Osten und Westen. Auf dem hohen Satteldach sitzt ein verschieferter Dachreiter mit achtseitigem Helm. Über dem rundbogigen Westportal ist eine Tafel mit breitem, profiliertem Rahmen eingelassen, deren Inschrift das Erbauungsjahr 1760 sowie den damaligen Pfarrer Christoph Wilhelm Simon und die Kirchenältesten nennt.
Der Innenraum besitzt eine schlichte, aus der Erbauungszeit stammende Kanzel, Pfarrstuhl sowie Emporen mit reich profilierten Schallgesimsen über geschwellten Holzpfeilern.
Die Orgel stammt aus dem Jahr 1995 und wurde unter Wiederverwendung eines barocken Gehäuses gebaut.
1980 wurde bei Renovierungsarbeiten im Kircheninnenraum unter dem Fußboden im Altarbereich ein Grab gefunden. Auf der 2,10 m x 0,90 m großen Grabplatte aus rotem Sandstein steht: „Christoph Wilhelm Simon reformierter Pfarrer zu Einselthum war hier 1762 zur letzten Ruhe gebettet worden.“ Die Grabplatte wurde zum Verbleib in der Kirche aufgestellt.
2016/17 erfolgte eine über neun Monate dauernde Modernisierung des Innenraums.